Die Zukunft selbst in der Hand

Rund 4000 Besucher auf 4. CoeMBO / 118 Aussteller bieten Möglichkeit zum Informieren und Ausprobieren

Florian Schütte/Coesfelder Allgemeine Zeitung, Junge Szene, 14.11.2014.

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Als Tischler könnte sich Tobias Wienk-Borgert gut vorstellen, zu arbeiten. Der 15-Jährige lässt sich hier von Fabian Kretschmer, Azubi bei Wigger, anleiten.
Fotos: Florian Schütte

COESFELD. Fast wie ein Roboter bewegt sich Vanessa Gratza durch die Messehalle – langsam und schwerfällig. „Dieser Altersanzug ist echt unbequem“, sagt die Auszubildende zur Altenpflegerin über ihr Outfit, das Besucher der vierten Coesfelder Messe zur Bildungs- und Berufsorientierung (CoeMBO) ausprobieren dürfen. Insgesamt bieten 118 Aussteller den rund 4000 Besuchern viele Möglichkeiten, sich über Aus- und Weiterbildung sowie Brückenzeitangebote zu informieren oder sich selbst in praktischen Übungen zu testen.

Neben dem Altersanzug, der jungen Leuten das Lebensgefühl einer gerade mal 55-jährigen Person vermittelt, gibt es an den Ständen der Freien Wohlfahrtspflege auch noch weitere Angebote wie den Tremor-Handschuh. Dieser traktiert im Selbstversuch mit einer Salve Stromstöße die Muskeln von den Händen bis zum Oberarm. Leserlich etwas zu Papier bringen? Unmöglich!

Etwas weiter im Schulzentrum bearbeitet Tobias Wienk-Borgert bei der Innung der Tischler mit der Säge eine vorgefräste Holzlatte. Der 15-Jährige kann sich gut vorstellen, später in der Branche zu arbeiten. „Weil man dabei was mit den eigenen Händen macht“, meint Tobias und sein Kumpel Till Lanfer ergänzt: „Da sieht man eben, was man leistet.“

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Der Altersanzug ist äußerst
unbequem, stellt Vanessa
Gratza fest.

Bereits von Beginn an bevölkern große Massen wissbegieriger junger Menschen mit ihren Eltern das Messegelände. Die Parkplätze sind alle schnell belegt und sogar die Sporthalle muss zwischendurch aus Sicherheitsgründen für wenige Minuten geschlossen werden, da sich dort nur 600 Personen gleichzeitig aufhalten dürfen. Im erstmalig aufgebauten Messezelt rufen sich auch Feuerwehr, Polizei und Bundeswehr ins Bewusstsein der jungen Berufseinsteiger. Schuldezernent Dr. Thomas Robers ist nicht nur von der Atmosphäre begeistert: „Einige Aussteller, die bundesweit unterwegs sind, betonen, was das für eine außerordentliche Messe ist.“ Wichtiger als die hohen Besucherzahlen seien jedoch die guten Gespräche, die auf der Messe geführt werden. An vielen Ständen liegen Listen aus, in die sich bereits viele Interessierte zwecks Kontaktaufnahme eingetragen haben.

Daneben finden auch die Vorträge bei den Besuchern großen Anklang. So wie der von Karriereberater Ulrich Kablitz, der sein Publikum kurzweilig darüber aufklärt, dass im Vorstellungsgespräch besonders Fachwissen, Berufserfahrung und Persönlichkeit gefragt seien. Wer ins Ausland gehen will, der findet bei MultiKultur oder TravelWorks geeignete Ansprechpartner und auch die Hochschulen von nah und fern sind zahlreich vertreten. Immer wieder sorgen Angebote wie die Fahrt mit dem Ruthmann-Hubsteiger auf über 20 Meter dafür, dass auch der Spaßfaktor nicht zu kurz kommt.

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Die Gläser den richtigen Getränken
zuzuordnen, erfordert schon
einige Überlegungen.

Messekoordinator Jochen Theisen ist äußerst zufrieden mit der vierten Auflage der CoeMBO: „Wir haben nur beste Rückmeldungen bekommen.“ Der Erfolg der Messe und dass die jungen Leute wissen, dass sie ihre Zukunft selbst in der Hand haben, zeichne sich auch im neuen Besucherrekord ab.

 

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„Das ist heftig! Aber wenn man wirklich 19 von 20 Disziplinen bestehen muss, schafft man das auch.“ Natalie Biermann zu den Aufnahmebedingungen an der Deutschen Sporthochschule Köln

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„Hier sind echt ein paar tolle Angebote dabei.“ Jannik Frankemölle interessiert sich für ein Studium oder eine duale Ausbildung.


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„Ich interessiere mich für Computer und suche jetzt nach einer guten Berufsschule.“ Tim Breuer ist auf dem Weg zum Stand des Pictorius-Berufskollegs.

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„Ich überlege schon lange, als Au-pair nach Australien zu gehen.“
Lea Mensing informiert sich bei MultiKultur.



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