Erhebende Action auf der Messe
5. CoeMBO legt bei Besucheranzahl zu / Aussteller loben Interesse und Zwei-Standort-Prinzip
AZ vom Montag, 16.November 2015/Steven Micksch
Lift als Hängematte: Nach anfänglicher Skepsis
gestaltet sich die Beförderung aus dem Rollstuhl ins
Bett für Jasmina Jansen entspannt.
Natalie Ortseifen (l.) und Michelle Schwarzer (r.)
vom BHD simulieren den Transport.
COESFELD. Etwas skeptisch schaut Jasmina Jansen während die beiden BHD-Azubis sie in den Lift schnallen. Doch als die Fahrt los geht, fängt Jasmina schon an zu kichern. „Erst hatte ich Angst, aber dann war es wie in der Hängematte.“
Die fünfte Ausgabe der Bildungs- und Berufsorientierungsmesse CoeMBO bietet an diesem Tag die richtige Mischung aus Ernsthaftigkeit bei der Vorbereitung auf die berufliche Zukunft und Spaß bei der Erkundung der Messestandorte. Erstmals fand die CoeMBO sowohl im Schulzentrum als auch im Konzert Theater (KT) statt. Was als Herausforderung begann, endet zur Zufriedenheit der Aussteller. Diese loben die Lichtverhältnisse und Räumlichkeiten des KT. Die Messe sei entzerrt worden und trotzdem gut besucht.
Das bestätigt auch Messekoordinator Jochen Theisen. Knapp 4000 Besucher seien es insgesamt gewesen. „Es war noch etwas mehr als im Vorjahr“, so Theisen. Wie gut die Messe ankommt, zeigt sich beim Gang durch die Räumlichkeiten. An allen Ständen herrscht Trubel. Informationsgespräche werden geführt, Fotos geschossen und Vorträge besucht. „Wir wollen erst einmal allgemein schauen“, sagt Johannes Teichen, der zusammen mit Kumpel Nils Bender über die Messe pilgert. Der Zehntklässler hat schon ins Auge gefasst, auf alle Fälle einen Handwerksberuf zu ergreifen. „Vielleicht wäre Landschaftsgärtner etwas“, meint er und schlendert weiter zum nächsten Stand: Die Zeit ist begrenzt – das Angebot umfangreich.
Coole Schnappschüsse gab es am Stand von Opwoco.
Bitte nicht als Bewerbungsfoto einreichen.
Melanie Olthoff von der AOK ist zufrieden mit dem Platz des Messestandes im Schulgebäude. „Hier hat man auch etwas Ruhe für Gespräche.“ Viele interessierte Jugendliche seien bereits vorbei gekommen. „Manche durch Zufall, andere haben konkret nach uns gesucht“, sagt sie. Mit Blick auf die Uhr fügt sie hinzu: „Und noch sind ja ein paar Stunden.“
Überall gibt es Aktionen zu entdecken und Mitmachangebote zu nutzen – den Beruf praktisch vermitteln, darauf liegt der Fokus. Bei Remondis können die Jugendlichen sich beispielsweise in einen Fahrsimulator schwingen. Wer den Berufskraftfahrer als Möglichkeit noch nicht in Betracht gezogen hatte, tut es vielleicht nach der Spritztour mit dem Müllauto. Beim DRK hingegen braucht es Muskelkraft. Die Reanimationsübung an einem Modell erfordert Ausdauer und Technik.
Bei den Innungen des Handwerkes heißt es ebenfalls selber Hand anlegen. Egal ob Holz, Metall, Stein oder Haare – überall darf frisiert, gehauen, geklopft und gesägt werden. Ausprobieren, um ein Gefühl für die Arbeiten zu bekommen.
Wer eher keine Ausbildung machen möchte, wird auf der CoeMBO aber ebenfalls fündig. Bei TravelWorks und MultiKultur gibt es Informationen zu Au-Pair- Aufenthalten, Praktika und Freiwilligendienste im Ausland sowie Work & Travel.
Wo war nochmal die Leber? Kimberly Rietmann
versucht bei der Caritas die inneren Werte
wieder korrekt zu sortieren.
Auch die zahlreichen Universitäten präsentieren ihre Studiengänge und Standorte. „Ich bin vorrangig auf der CoeMBO,um mir die Universitäten anzuschauen“, berichtet Anna Kempkes aus Rosendahl. Aktuell absolviert sie noch eine Ausbildung zur Erzieherin. Danach soll es dann Richtung Hörsaal gehen. „Ansonsten schaue ich mich einfach mal um, das Angebot ist ja groß.“ Anschließend geht es gemeinsam mit ihrer Mutter weiter durch die Messeräume. Das Messeheft in ihren Händen hilft bei der Orientierung.
„Da ich gern Erzieherin werden möchte, habe ich mir das Angebot der Liebfrauenschule nebenan angeschaut.“ Lina Klöpper sammelte erst Ausbildungsinformationen bei der Liebfrauenschule und nahm dann am Gewinnspiel der AOK am Stand nebenan teil. |
„Für mich steht schon fest, dass ich Pilot werden will. Dafür gibt es hier zwar keinen Infostand, aber ich schaue auch mal, was es sonst so gibt.“ Jona Lanksch wagt einen Blick über den Tellerrand, obwohl er schon ein klares Berufsziel hat. Ausbildungsinformationen bei der Liebfrauenschule und nahm dann am Gewinnspiel der AOK am Stand nebenan teil. |
„Ich habe mich gerade bei der Polizei informiert. Das habe ich mir gezielt rausgesucht, weil ich gern im öffentlichen Dienst arbeiten möchte.“ Marcel Körner ging ohne Umschweife direkt zum Infostand der Polizei. |