Top ausgeklügelt und durchgetaktet
Zehnte CoeMBO bietet Pandemie-konforme Gesprächsmöglichkeiten. Online-Anmeldung obligatorisch
Stadtanzeiger vom 21.10.2020 - von Reimund Menninghaus
Coesfeld. Bis zu 1225 Gespräche von je einer Viertelstunde Länge sind am Samstag, 14. November, 10 bis 15 Uhr, bei der zehnten Coesfelder Messe zur Bildungs- und Berufsorientierung (CoeMBO) möglich – Gespräche, bei denen junge Menschen Vertreterinnen und Vertreter von 102 Unternehmen, Universitäten und Institutionen ganz konkret in Sachen Ausbildung und Bildungs- und Studiengänge befragen und sich gleichzeitig präsentieren können. Klare Voraussetzung: Die Gesprächstermine wurden zuvor unter www.coembo.de online festgezurrt.
„Wir hatten im März die Einladungen zu unserer Jubiläums- CoeMBO schon versandfertig und die Planungen zum Jubiläum abgeschlossen. Dann kam der Corona-Lockdown mit Schul- und Geschäftsschließungen – und einer Vollbremsung aller CoeMBO-Aktivitäten“, erklärt Messekoordinator Jochen Theisen.
Ganz neues Präsenz-Messekonzept entwickelt
Einige Wochen wurde die Corona- Entwicklung beobachtet, dann ging’s an eine ganz neue Planung. „Wir haben ein coronataugliches Procedere entwickelt. Ausgehend von den Hygieneregelungen am Coesfelder Schulzentrum und in Abstimmung mit dem Kreisgesundheitsamt und den Schulen haben wir ein Hygienekonzept formuliert, das stets den nötigen Personen-Abstand und Transparenz gewährleistet, wer sich wann wo bei der Messe befindet“, so Theisen.
Danach erwarten in über 100 Räumen des Schulzentrums maximal zwei Gesprächspartner jeweils einen Messebesucher, der seinerseits höchstens eine Begleitperson mit dabei haben darf.
An den beiden Haupteingängen werden Check-in-Stationen aufgebaut und Wartereihen abgeflattert und abstandsmarkiert; für jede Person sind 35 Sekunden Check-in-Dauer eingeplant – Sicherheitskräfte und Einlass-Info-Helfer sorgen für einen geregelten Ablauf.
„Die Besucher der Messe sollten sich spätestens 15 Minuten vor dem vereinbarten Gesprächstermin an ihrem Eingang zum Check-in einfinden. Zehn Minuten bleiben die Eingänge geöffnet und dann für 15 Minuten geschlossen. Innerhalb des Gebäudes werden wir für eine eindeutige Messebeschilderung und Einbahnstraßen- Wegeführung sorgen“, erklärt Jochen Theisen. Alles in allem ein Konzept, das auch bei einer Verschärfung der Corona-Situation Bestand haben dürfte, da ist sich Theisen sicher.
Analoge Gespräche sind Onlinevideochats überlegen
Ihm und den übrigen Akteuren in der Steuerungsgruppe – siehe vorne das im vergangenen Jahr entstandene Titelbild dieser Streiflichter-Ausgabe – war wichtig, dass auch in der aktuellen Pandemie analoge Gesprächssituationen ermöglicht werden: „Sicherlich wären auch Onlinevideochats denkbar gewesen. Sie lassen aber längst nicht so gut regelrechte Beziehungskommunikation entstehen wie die Face-to-Face-Gespräche bei unserer jetzigen CoeMBO“, hebt Dr. Martin Müller aus der Steuerungsgruppe bei einem Gespräch mit den Streiflichtern hervor.
Und die CoeMBO komplett ausfallen zu lassen? „Wir wollen etwas für die jungen Menschen tun“, so Dr. Martin Müller. „Und für die Unternehmen und Betriebe, die sich bei der CoeMBO als Ausbildungsstätte empfehlen“, erklärt Dorothee Heitz, bei dem Gespräch Vertreterin von Sabine Wessels von der Stadt Coesfeld als Veranstalterin der Messe.
Dass die CoeMBO auch in diesem Jahr stattfindet und als Präsenzmesse möglich gemacht – „das ist einfach grandios! Nicht nur für die jungen Leute und die Unternehmen, Firmen und Institutionen, sondern auch für uns als Stadt Coesfeld. Und so perfekt ehrenamtlich geplant, wie sich die CoeMBO jetzt präsentiert, hätte man das professionell wohl gar nicht darstellen können.“
Sicher – „der diesjährigen CoeMBO fehlt komplett der Event-Charakter, weil es keine Präsentationsstände gibt, an denen man wie auf einem Boulevard wie in den vergangenen Jahren vorbeischlendern kann, und auch Vorträge fallen diesmal aus. Aber als Präsenzmesse sind wir in diesem Jahr die einzige im ganzen Münsterland“, merkt Jochen Theisen an. „Ahaus, Warendorf, Münster – alle Berufsmessen waren erst vom Frühjahr in den Herbst 2020 verschoben worden und wurden nun coronabedingt allesamt auf 2021 umverlegt.“
50 der 150 Teilnehmer sagten coronabedingt ab
Sonst die Jahre „hatten wir 150 Messeteilnehmer und Standbetreiber und zusätzlich 80 auf der Warteliste. 50 Teilnehmer haben sich nun für die CoeMBO 2020 abgemeldet, und wegen der Raumsituation können auch nicht alle gelisteten 120 Teilnehmer tatsächlich Gespräche auf der CoeMBO anbieten. Aber immerhin 100“, so Theisen. „Auch wenn statt der sonst üblichen 4000 Besucher diesmal weitaus weniger möglich sind.“
Der Teilnehmer mit der weitesten Anreise ist diesmal die Bauhaus-Universität Weimar. Und: „Die Uni Groningen und die RWTH Aachen können coronabedingt keine Ansprechpartner nach Coesfeld entsenden. Es finden bei der CoeMBO aber in den Gesprächsräumen Onlinevideochats mit Vertretern dieser Hochschulen statt“, so Theisen.